Eine Perle des Elsass

Mal über den Tellerrand schauen: Das geht gut in den Lokalen des Elsass! Unser Kolumnist berichtet aus dem l’Ami Fritz…

Text: Christian Hodeige

Ein Besuch im Elsass lohnt sich immer, wenn man sich vorbereitet, wenn man weiß, wohin man gehen will und so die vielen Touristenfallen umgehen kann, die bis heute unterdurchschnittliche bis schlimme Qualität liefern. Dort, wo die Elsässer sitzen und es sich schmecken lassen, da ist es meist gut bis sehr gut. 

Zwei Dinge möchte ich noch zum Start unserer kleinen Elsass-Serie erwähnen: Uns überrascht immer wieder die außerordentliche Freundlichkeit der Inhaber und des gesamten Servicepersonals. Und die (guten) Gastronomen im Elsass scheinen zudem ein ausgezeichnetes Gespür für ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis zu haben, eine Eigenschaft, die in unseren badischen Breiten einigen verloren gegangen sein muss …

Ab in die Winstub l’Ami Fritz! 

Aber jetzt los: Wenn man sich eine typisch elsässische Winstub malen sollte, mit ihren holzgetäfelten Zimmerdecken, den alten Stichen an den Fachwerkwänden, den gestärkten weißen Leinentischdecken und den herrlich eingedeckten Tischen, dann käme ziemlich sicher die Winstub l’Ami Fritz auf die Leinwand, so einen Bilderbuchgasthof muss man sich vorstellen. Die Zeit scheint hier stehengeblieben. 

Ottrott ist ein herrlicher Fleck in der Nähe der Stadt Obernai, die Gegend ist reich an guten Restaurants und typischen Weinstuben. Patrick Fritz und seine Ehefrau Sophie führen das Haus mit viel Fingerspitzengefühl zwischen elsässischer Tradition und moderneren Einflüssen. Patrick zaubert in der Küche mit Raffinesse und den Geschmäckern der Eltern und Großeltern im Hinterkopf. „Ja, genau so muss es schmecken. Und doch ist es einen Tick leichter und luftiger als früher“, erzählt uns ein Stammgast. Und so kann man zwischen einem lauwarmen Spanferkel mit Linsensalat, dreierlei Fleischpastete mit Stopfleber im Teigmantel, lauwarmem Taubensalat mit gebratener Entenleber, Thunfisch Tataki oder der hausgemachten Entenstopfleber als Vorspeise wählen. Letztere war schlicht großartig! 

Hausgemachte Hechtknödel gefüllt mit Flusskrebsen an Hummersauce mit frischen Nudeln, gratinierter Lachs mit Meerrettichkruste, Kalbsnieren und Kalbsbries mit Lauch und Flammkuchen-Espuma, gebratenes Lammkarree mit in Blätterteig konfierter Lammschulter auf Sommergemüse, aber natürlich auch der Elsass-Klassiker schlechthin, traditionelles Sauerkraut nach Art des Patrons mit sieben Beilagen oder als Sauerkraut mit drei verschiedenen Fischen in weißer Buttersauce – diese Hauptgänge werden bestens zubereitet und schmecken einfach herrlich! Eine umfangreiche Weinkarte mit vielen Spezialitäten lässt das Genießerherz zudem höher schlagen. Der ausgezeichnete Käse oder die feine Dessertkarte verführen am Ende nochmals zum Bestellen. Und das alles zu mehr als vernünftigen Preisen. Hier will niemand seine treuen Stammkunden verlieren. Im Sommer bietet ein kleiner Platanengarten den Genuss, im Freien zu speisen. Auch hier gilt: Unbedingt reservieren. In diesem Sinne … Guten Appetit!

#heimat Schwarzwald Ausgabe 41 (6/2023)

Draußen herrscht Schmuddelwetter, drinnen herbstliche Gemütlichkeit. Was da nicht fehlen darf? Der richtige Lesestoff! Das sechste #heimat-Magazin des Jahres kommt also wie gerufen! In der letzten Ausgabe für 2023 liefern wir Euch jede Menge Wohlfühl-Themen, darunter die schönsten Weihnachtsmärkte, leckere Glühwein- und Plätzchenrezepte, Schwarzwald-Curling, Weihnachtsbäume mit flauschiger Überraschung und vieles mehr. Außerdem haben wir wieder mit interessanten Schwarzwälder Charakteren gesprochen, darunter auch ein waschechter Promi: Fritz Keller! Reinlesen lohnt sich!

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