Die Königin der Reben
Monika Bähr aus Oberkirch ist Badens beste Winzerin. Dabei war der Job gar nicht ihre erste Wahl…
Eins musch wisse: Du bisch nid wegge de Schönheit do. Diesen Satz musste sich Winzerin Monika Bähr zu Beginn ihrer Winzerinnenausbildung 2001 von einem Klassenkameraden anhören. „Da dachte ich mir: Dir zeig ich’s!“, erzählt die heute 44-Jährige. Gesagt, getan: Den Abschluss hat sie mit Bravour gemeistert, war deutlich besser als ihr männlicher Kollege. Danach wurde sie badische Weinkönigin und ist heute: Badens beste Winzerin. Gekürt zum vierten Mal in Folge.
Winzerin auf Umwegen
„Willkommen in der schönsten Sackgasse der Welt“, begrüßt uns Monika Bähr freudestrahlend. Wir treffen sie auf ihrem Weingut in der Oberkircher Gemeinde Gaisbach, einer einzigen langen Straße ins Nirgendwo. Mittendrin: Das Weingut Bähr. Drumherum: Weinberge, wohin das Auge reicht. Oben drüber: die Ruine Schauenburg. Seit 1890 ist der Hof im Familienbesitz und lebt von zehn Hektar Obst- und Weinbau. Monikas Steckenpferd: vino! Was sonst?
Dabei sollte der Hof – eigentlich ganz traditionell – an ihren ältesten Bruder gehen. Erst als er sich in seine heutige Frau mit eigenem Hof verliebte, mischten sich im Haus Bähr die Karten neu. Mit 22 Jahren hängte Monika ihren Job als Erzieherin an den Nagel, machte eine Winzerausbildung und wurde Wirtschafterin für Weinbau und Önologie inklusive Meisterbrief. Damit ist sie mit nur 26 Jahren in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten und führt das Weingut seit 2004 in vierter Generation.