Auftritt: Fritz und Inge Burger
Dafür gibt es andere Delikatessen aus dem Labor, die prima schmecken und ohne Unterlass geordert werden. Zum Beispiel den Fritz-Burger. Jetzt leuchten die Augen! Fritz Burger, das hört sich zwar mehr nach einem Zigarrenfabrikanten an, ist aber in Wahrheit ein idealerweise rosa gebratener Fleischklops. Die Gewürzrezeptur ist natürlich Geheimsache, das Fleisch dafür (Reh und Rind) ist aus dem Stadtwald und von Rindern aus der Region. Steffen Schillinger hat den Fritz Burger gemeinsam mit dem Freudenstädter Metzger Schwägler entwickelt. Da die Welt mittlerweile in Fleisch und nicht Fleisch geteilt ist, wurde eine Alternative für Vegetarier gesucht. Der leckere Anti-Burger läuft unter dem Namen Inge Burger.
Wer sind Inge und Fritz Burger? „Inge war meine Großmutter“, sagt Steffen Schillinger und schwärmt von ihrem grünen Daumen. Wie’s der Zufall will, war der (alte) Fritz ein Jäger, aber ein untypischer. „Er war mehr Heger und Pfleger als Jäger“, reimt er. Er hat den Hut vor jedem gefällten Baum gezogen, berichtet er, hat Futterkrippen gefüllt und Füchse gefüttert. Als kleiner Junge ging Steffen Schillinger gerne mit in den Wald, darum war der Name Fritz für den Burger logisch. Während nun Steffen Schillinger im Früher schwelgt, kommen Wandergruppen herein, dann eine junge Familie, die ein bissel braucht, bis sie sich aus den Outdoorjacken geschält hat, ein Schweizer Paar hat es sich derweil schon gemütlich gemacht und ein paar Leute mehr löffeln, schneiden und picken. Bestellt wird die Speisekarte rauf und runter.
Schöne Aussicht
Das sei typisch, sagt Schillinger, der Fritz Burger wäre der Hit, aber alles andere wird auch gern gegessen, ob nun Käse- und Vesperbrettle oder Schwarzwälder Chili con Carne, Flammkuchen oder Griebenschmalz. Viele Produkte stammen von regionalen Erzeugern wie der Käse vom Schwenkenhof und dem Heuwasenhof.
Wer genau hinschaut, sieht: Die Hütte ist aber mehr als nur eine Einkehr am Holztisch. Der kleine Überbau über der Theke ist für DJs gedacht. 1500 Veranstaltungen und 120 Hochzeiten wurden hier in den vergangenen vier Jahren gefeiert. Die Location ist auf Monate ausgebucht und wenn beim Berghüttenfestival der Wald leuchtet, sind ein paar Tausend Leute auf dem Skibuckel oder am Waldrand am Chillen oder Tanzen. Die Lage wäre halt super, sagt Steffen Schillinger. Bis zur Alb schweift der Blick, dort ist die Burg Hohenzollern zu erkennen, die Stammburg der späteren Preußen. (Die Tabakdose von Friedrich II., genannt der Alte Fritz, ist hier zu finden.) Daher hat der Fleck seinen Namen: Zollernblick. Hotel Zollernblick hieß auch ehemals das Hotel Fritz, das früher mal wegen der Schwarzwälder Kirschtorte und der Aussicht angesteuert wurde. Alles ändert sich? Nein, der Blick bleibt wunderbar, nur ist die Kirschtorte nicht mehr das Maß aller Dinge und Bollenhüte tragen sie auf der schwäbischen Seite des Schwarzwalds auch keine. Dafür träumen sie vom Gaisburger Marsch im Naturdarm. Ja, es ist schon ein bisschen anders hier oben, aber jammern ist definitiv nicht angesagt.
Geh mal hin!
Berghütte Lauterbad, Am Zollernblick 1, 72250 Freudenstadt, Telefon 07441 / 95 09 90, www.berghuette-lauterbad.de