Von Hundeflatulenzen und anderen Fürzen

Ob Veggie-Days, Superfood oder BARFen: Unsere Kolumnistin wundert sich über die neuesten Food-Trends unter Hundebesitzern, die zu ziemlich übel riechenden Nebenwirkungen führen – und auch mit Bespaßungsprogrammen wie Hunde-Yoga, Dogdancing oder Mantrailing kann sie sich nur schwer anfreunden…

Üblicherweise sprechen wir in der Redaktion unsere Kolumnen nicht miteinander ab. Es ist jedes Mal ein wunderbares Ü-Ei, das ich sofort als Erstes lese, wenn die #heimat da ist. 

Ganz besonders haben es mir Stephan Fuhrers wunderbare Geschichten zum Thema Kinderernährung angetan. Ich kann dazu nichts Erhellendes beitragen – populationstechnisch habe ich mich nämlich jeglichen Beitrags enthalten. Ich habe nur Linus; den kleinen Mischling kennen einige #heimat-Freunde bereits. 

Er ist, was seine Ernährung betrifft, ziemlich simpel gestrickt. Gemüse kann, muss aber nicht sein. Gerne was mit Fleisch und davon reichlich. In Spanien geboren, ist er aber kulinarisch durch und durch Schwarzwälder. Dürfte er, wie er wollte, gäbe es zum Frühstück Holzofenbrot mit Schwarzwurst, mittags Schinkennudeln und am Abend eine ordentliche Portion Wurstsalat – aber ohne Zwiebeln bitte! Darf er aber nicht, ich bin da ziemlich oldschool …

Das wäre sonst alles auch ganz, ganz schlecht. Das jedenfalls meinen die Helikopter-Herrchen und Fürsorge-Frauchen um mich herum. Davon gibt es in Baden-Baden einige und für ihre Vierbeiner kann es gar nicht ausgefallen genug sein. Die Darreichung normalen Dosenfutters grenzt fast schon an Körperverletzung, bio ist das Mindeste, Nassnahrung aus der Hundeboutique – exakt abgestimmt auf die Bedürfnisse des kleinen Lieblings – der Goldstandard. Noch besser ist die artgerechte Fütterung, was immer die Helis auch darunter verstehen. 

BARFen (Bone And Raw Feeding) ist nicht mehr ganz so en vogue. Der Hundehalter von heute setzt auf Selbstkreiertes. Da werden Hühnerbrüste in Distelöl geschmort und auf Karottenpüree mit Joghurt-Leinsamen-Topping gereicht. Und in Chat-Gruppen fixieren die Hunde-Keks-Back-Teams schon mal die Termine für die Adventszeit … 

Aktuell sind übrigens Veggie-Days und Superfoods die Spitzenthemen auf der Hundewiese. Dass die lieben Kleinen nach dieser Verköstigung vor sich hingasen wie ein Vorderwälder Rind mit Durchfall, stört nicht weiter. O-Ton: „Ist doch nur ein Stinkerle vom Schatzi.“ Und da wären auch noch die diversen Bespaßungsprogramme für den – Zitat – „psychischen und physischen Ausgleich“: Welpenförderung ist das Minimum, freie Termine sind ebenso heiß umkämpft wie Kita-Plätze. Gestandene Hunde sollten Dogdancing, Mantrailing oder Hunde-Yoga machen. Letzteres wäre vielleicht was für Linus: Den schlafenden Hund kann er wie kein Zweiter … 

#heimat Schwarzwald Ausgabe 28 (5/2021)

#heimat, Ausgabe 28 (5/2021)

Menschenskinder, ist das schön bei uns! Wir sind in dieser Ausgabe dann mal weg. Campen in den herrlichsten Ecken des Schwarzwald. Und Kochen in der freien Natur – mit Chefkoch Vincent! Zudem geht’s ins Murgtal, zu den Craft-Cider-Machern nach Unterkirnach und zum Kettensägen-Weltmeister nach Hornberg.

Lecker Essen und Trinken haben wir natürlich auch wieder: Zum Beispiel die ersten Rezepte aus unserem neuen #heimat Backbuch Schwarzwald Reloaded 3. Oder köstliche Drinks mit Obstbränden aus dem Schöllmanns in Offenburg. Ihr wollt noch mehr? Haben wir!

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