Ein Platz an der Sonne
Zur Hausbrauerei Feierling gehört einer der beliebtesten Freiburger Biergärten – aber auch eine schmucke Brauereigaststätte mit fast schon schwäbischem Preis-Leistungs-Verhältnis
Es gibt ja so ein paar Dinge, die macht man eigentlich nicht. Ketchup an die handgeschabten Spätzle schmieren zum Beispiel. Oder Sahne an die Carbonara (zumindest nicht als Anhänger der echten Cucina Italiana). Im Badischen sollte man derweil besser nicht verschiedene Klassiker zusammen auf einen Teller kippen. Erst recht nicht, wenn einer davon ein schlotziger Klecks Bibbeleskäs ist, der den Rest des Tellers – den Wurstsalat samt knuspriger Brägele – so halb überdeckt. Oder vielleicht gerade doch?
„Trioteller“ nennt sich dieses Wagnis, das sich Gäste in der Freiburger Hausbrauerei Feierling auftischen lassen (in dieser Ecke Badens rund um Freiburg kennt man das Gericht übrigens auch als Badisches Dreierlei). Und tatsächlich: Die Wechselwirkung aus säuerlichem Wurstsalat-Dressig (schlicht, aber gut), cremig angemachtem Quark und herzhaften Brägele ist ziemlich lecker. Auch wenn die Küche zumindest für die Telleroptik keinen Preis gewinnen dürfte. Da helfen am Ende auch die beiden aufgeschnittenen, etwas verloren platzierten Essiggurken am Rand nichts. Aber in diesem Fall geht Geschmack wohl eindeutig vor Schönheit. Oder anders gesagt: Volltreffer!
In Freiburgs ältestem Biergarten
Für alle, die jetzt nicht gleich wissen, wo wir sind: ziemlich genau im Herzen Freiburgs, direkt hinter dem Augusta-Platz. Und dort steht nicht nur die vergleichsweise moderne Brauereigaststätte, sondern direkt gegenüber, unter prachtvollen Kastanien, auch der älteste Biergarten der Stadt mit seinen 700 Plätzen auf zwei Ebenen. Den kennt fast jeder Freiburger, doch das dazugehörige Mutterhaus – samt integrierten Sudkesseln, die sich über drei Etagen Speisewirtschaft ziehen – ist eben auch einen Besuch wert. Gerade, wenn man sich mal beim Einkaufsbummel zwischendurch stärken möchte.