Black Bonnie: Die freche Schwarzwälderin

Black Bonnie ist frech, rebellisch und trotzdem heimelig. Das Modelabel hat mächtig eingeschlagen – dabei wars zuerst nur eine Idee unter alten Herren

Text: Stephan Fuhrer · Fotos: Michael Bode

Er solle doch mal so ’ne Bollenhutfrau in Dirty auf einen Hoodie sticken. Ganz so, wie sie zurzeit auch auf einigen Gin-Flaschen-Etiketten drauf seien. So fing alles an. In einer launigen Runde der Fußballer-Altherrentruppe des SC Gutach-Bleibach vor gut zwei Jahren. Dass daraus mal ein Modelabel würde – Michael Heß findet das immer noch krass. „Ich habe oft an eine eigene Linie gedacht, hatte nicht selten schon ein weißes Blatt Papier vor mir liegen“, erzählt der Elztäler, der in seiner Stickerei Stickstoff in Waldkirch ansonsten vornehmlich Firmenlogos auf Klamotten stickt. Doch die zündende Idee, die fehlte …

Wild und heimelig

Dann aber trat Black Bonnie auf den Plan. Ein bisschen wild, ein bisschen revolutionär und trotzdem am Ende ziemlich heimelig – dem Bollenhut sei Dank. Dafür ging Michael Heß nach besagtem  Training mit den alten Herren nach Hause und bat Sohnemann Nils, seinerzeit gerade 15 Jahre alt, um einen Entwurf. „Der kann wesentlich besser zeichnen als ich“, sagt Michael und lacht. Ein bisschen Feinarbeit noch von Grafiker Stefan – und fertig war die erste Bonnie, die auf königsblauem Untergrund, den Vereinsfarben, die Mitspieler begeisterte. Bald darauf hatte die ganze Mannschaft eine. Dann deren Familienmitglieder. Dann Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen …

Bonnie goes SC

Inzwischen gibt es die freche Schwarzwälderin für jedermann und in allerlei Farben. Auf Shirts, Hoodies, Stofftaschen, Caps und Tassen. In Gelb, Blau, Orange oder Pink. Selbst der SC Freiburg hat eine eigene. Mit SCF-Tattoo und ohne Vermummung – beim Fußball könnte das ansonsten schnell falsch verstanden werden. Mit der Pandemie habe das Tuch auch nichts zu tun, erzählt Michael. „Unsere Black Bonnie hatte das Mundtuch ja schon vorher getragen. Da ging es uns vielmehr um das Rebellische.“

100 000 Nadelstiche

Einen Überblick über die komplette Bandbreite – bei Michael und seinem Team sind individuelle Varianten möglich – bekommt man, wenn man die Stickprofis mal direkt in ihrer kleinen, aber feinen Stickerei in Waldkirch besucht. Dort rattern 26 Stickköpfe nur so um die Wette. Gut zweieinhalb Stunden braucht es, um eine Black Bonnie auf einen Hoodie zu sticken. 

Fast 100 000 Nadelstiche werden dabei gesetzt, rund 700 Meter Garn in verschiedensten Farben verstickt. Wahnsinn! „Gestickte Motive sind hochwertiger als gedruckte oder Ähnliches“, erklärt Michael. Das fühlt man natürlich auch, wenn man mit den Fingern über die gestickte Bonnie fährt.

Für Michael und seine 15 Mitarbeiter kam Bonnie zur rechten Zeit. „So hatten wir als es im März mit Corona losging, gleich ein eigenes Projekt, welches das ganze Team auch noch richtig zusammenschweißte“, erzählt der Chef. Klar, wenn man dann noch Erfolg hat. Mehr noch: „Wir sind hier alle inzwischen irgendwie Black Bonnie“, sagt Michael und grinst. Die Zukunft in Waldkirch – sie könnte wild werden!

Hier gibt es die Bonnies

Ab sofort zum Beispiel in einer kleinen, feinen Auswahl bei uns im Onlineshop! Oder Ihr schaut direkt bei black-bonnie.de vorbei. In alle Online-Bestellungen legen Michael und sein Team noch eine aktuelle #heimat bei. Nett, oder?

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