Bauhöfer's Braustüb'l in Renchen-Ulm: So schmeckts!

Sobald in der Ortenau von einem Biergarten die Rede ist, denken die meisten doch an den in Ulm bei Renchen. Das ist der Klassiker, mit Kies, Klappstühlen, Kastanienblumen und ordentlich Platz. Dort läuft der Service wie am Schnürchen und das Bier kommt von der Brauerei vis-à-vis. Womöglich gibt’s eine Pipeline für Keller No. 5, Tradition Dunkel oder Pilsner unfiltriert? Nur das süffige fast-IPA Schwarzwald Marie gibt’s nur im Fläschle.

Schnitzel! Rippchen! Haxen!

In der schönen Jahreszeit hört man hier ein Gebrummel aus Badisch, Elsässisch und Französisch. Fahrraddiebe hätten hier ihre wahre Freude, denn der Biergarten ist ein guter Grund, mit dem Radl zu kommen, ob nun aus Straßburg oder Offenburg. Wer Bauhöfer’s Braustüb’l noch nicht kennt: Das ist das stolze, große, imposante Gebäude, das aus der Kaiserzeit stammt und unverwüstlich dasteht mit der Botschaft: Hier Bier!

Schon oft haben wir hier gegessen, in guter Erinnerung blieben das Schnitzel, das selbstverständlich mit Bratensoße serviert wird, die superfeine Zunge in Madeirasauce (wo gibt’s die noch?), die lauwarmen Rippchen (schön gesalzen) und natürlich der Klassiker: Schweinshaxe. Die wird auch sehr oft verlangt, denn das ist ja so typisch für einen Biergarten wie die Brezel in einer badischen Bäckerei. Zudem gibt es noch Matjesfilet, Fleischküchle, Mistkratzerle und sogar Linsen mit handgeschabten Spätzle. Wer also aus welchen Gründen auch immer schwäbisch essen will, muss das Land nicht verlassen.

Von der Menge könnte eine Schweinshaxe mit Bratensoße auch zwei Männer satt machen

Ein weiterer Biergarten-Klassiker: der Wurstsalat

Der Bauhöfer Biergarten ist keine Kopie einer Münchner Instanz. Wer einen Blick in die Wirtschaft wirft, wird’s bestätigen: Das ausgestopfte Auerhuhn ist genauso typisch badisch wie die Buntglasfenster mit hiesigen Burgen. Heimatland! Wir bestellen diesmal den Kalbskopf mit einer Sauce Gribiche (ist eine, auch wenn sie so nicht auf der Karte steht) und für mich eine Schweinshaxe mit Sauerkraut sowie Pommes zum nebenbei Schnabulieren. Man verzeihe den Stilbruch! Dazu ein Ex und ein Pils aus der unendlich großen Bierkarte, die einfach nur ein Traum ist. Das nächste Mal dann den Maibock! Und noch ein Wort zum Wein: Ja, auch wenn die Weine ohne die Namen der Winzer auf der Karte stehen, es handelt sich um einen Durbacher Starwinzer und den auf Goldmedaillen programmierten Bimmerle aus dem nahen Erlach, das wie Ulm zu Renchen gehört.

Tadellose Klassiker

Zum Essen: Tadellos, heißt es von der anderen Tischseite über den Kalbskopf, tolle würzig angemachte Soße, feine Kapern, und die Salzkartoffeln schmecken nach Kartoffeln. (Was auch nicht immer selbstverständlich ist.) Einzige Kritik: Die Maske ist noch ein bisschen zu bissfest. Aber die Zunge: Wie immer klasse. Und wir reden hier nicht nur von der Konsistenz, sondern vom Geschmack.

Die ofenfrische Schweinshaxe ist ebenfalls vorbildlich, außen knusprig, innen zart. Das Sauerkraut ist mehr sauer als mild und damit ein guter Kontrast zum Fleisch. Die Menge ist der Hammer. Wer soll denn so viel Fleisch essen? Aber alles andere wäre ja auch nicht Biergarten. Da wir mit dem Auto kamen und keine 20 Kilometer Radweg hinter uns hatten, gab es auch wenig Kalorien zu verbrennen. Wir sind dann rüber nach Tiergarten und rund um die Fatima-Kapelle gewandert. Das war notwendig, denn wir hatten ja auch noch ein leckeres Dessert mit Zwetschgen und Eis …

Bauhöfer's Braustübl

www.braustuebl.de
Telefon: 0 78 43 / 6 95
Ullenburgstraße 16, Renchen-Ulm
Geöffnet: Mi–So 11– Feierabend (warme Küche bis 20.15 Uhr)