Ein Hoch auf Wasserfall und Hängebrücke!

Todtnau feiert 1000. Geburtstag! Welche Gründe gibt es noch, 2025 die Gemeinde im Südschwarzwald zu besuchen? Wir geben ein paar Tipps...

Text: Pascal Cames Fotos: unai

Warum Todtnau? Es gibt Einheimische und Ortsfremde, die sagen, dass man hier alles findet, was man im Schwarzwald will, sucht, braucht. Also haben wir es hier mit einem Best of Hochschwarzwald zu tun! Fangen wir mit der Lage an, die sich von 570 Metern Höhe im malerischen Geschwend bis zu 1388 Metern Höhe auf dem Stübenwasengipfel erstreckt. Der Feldberg gehört leider nicht dazu. Aber muss man alles haben, was man im Blick hat? Es gibt ja noch das Hasenhorn (1156 m) für Bergtouren, Wanderchallenges oder Skivergnügen. Auch mit dem Coaster macht das Runterkommen eine Menge Spaß.

Als 1000 Jahre alte Stadt hat Todtnau eine sprichwörtlich reiche Geschichte in Sachen Bergbau. Aber was blieb, als die Silberminen erschöpft waren? Da waren immer noch der Wald, die Imkerei, die Weidewirtschaft sowie Grips und Fleiß. Nach der Silberbuddelei wurde mit Bürsten Geld verdient. Das Bürstenmuseum in Todtnau erinnert heute daran. Als touristischer Ort hat Todtnau nur ein Manko: Die Schmalspurbahn Todtnauerli machte 1967 ihren letzten Schnauferli. Dafür gibt es Radwege (Tour de France, 1971) und MTB-Trails, dazu zig Wanderwege wie die Panoramablickrunde und andere Touren zum Feldberg, Belchen oder Wasserfall. In die Weltgeschichte ging Todtnau nicht wegen der Wasserfälle ein, die zu Deutschlands höchsten gehören, sondern wegen Karl Ludwig „Charles“ Nestler (1872–1951), der als Erfinder der Dauerwelle gilt. Kurioserweise blieb sein Elternhaus beim großen Brand 1876 verschont. Heute kann man sich im Bürstenmuseum über ihn ein Bild machen. Die Kirche St. Johannes der Täufer ist auch bemerkenswert, denn sie wurde nach dem Brand neu gebaut und hat seitdem einen herausgehobenen Ehrenplatz.

Essen gehen in Todtnau

Den Todtnauern sagt man nach, dass sie ihre Traditionen lieben. Zum Beispiel den Dialekt, der am 4. April bei der Mundart-Nacht auf die Bühne kommt. Dann wird in der Liederhalle „Alemannisch gschwätzt und gsunge“. Die Kirschtorte bekommt dieses Jahr wieder ein eigenes Festival (2.–4. Mai in Todtnauberg). Wo man noch gut essen kann: Einfach mal den Waldfrieden ausprobieren, in der Gisibodenalm die Dampfnudeln schnabulieren, in einer Kneipe das naturtrübe Todtnauer Pils (Braurerei Rogg) schlürfen oder sich im Dorfgasthaus Rößle die Ochsenfetzen schmecken lassen. Schmecken tut’s auch im Hirschen in Präg (Gamsbraten) und im anderen Hirschen auf dem Brandenberg bei Zicklein, Brägel oder Forellen. Auch Skilaufen ist Tradition, auch wenn Schnee rar bleibt. Das Bretteln wurde zwar nicht in Todtnau erfunden (alles kann man auch nicht erfinden), dafür wurde hier 1891 der erste Skiclub des Schwarzwalds gegründet. Wer die Challenge sucht, wird trotzdem fündig. Einfach mal über die luftige Hängebrücke gehen und 120 Meter in die Tiefe schauen … Nach all dem lässt sich sagen: Wenn man schon mal da ist, dann unbedingt ä bissl länger bleiben.

#heimat Schwarzwald Ausgabe 48 (1/2025)

Der Frühling im Schwarzwald ist schon was Besonderes: Im Tal sprießen schon Krokusse und Narzissen, während auf mehr als 1000 Metern der Winterspaß weitergeht. Wir nehmen euch mit zu Wildlingblumen im Markgräflerland, zum Eiskartfahren nach Bühl und zeigen euch, wo sich Urlaub vor der Haustür lohnt. Wusstet ihr, dass der erste Skifahrer auf dem Feldberg im Februar 1891 den Gipfel bezwang? Eine ziemlich wilde Geschichte…

Wir haben den Entertainer Cossu aus dem Kinzigtal getroffen und über Mundart, deutsche Eigenheiten und sein neues Buch geplaudert.

Was wäre der Schwarzwald ohne seine Genusshelden? Wir verleihen in diesem Jahr wieder den kuckuck-Award – stimmt ab für eure liebsten Gastgeber, Betriebe und Genusshandwerker! Alle Infos zur Teilnahme findet ihr im Heft. Ihr wollt auch daheim so richtig genießen? Mit unseren vom Hype um die Dubai-Schokolade inspirierten Backrezepten, Sauerkraut auf elsässische Art und Gerichten voller jungem Gemüse wird es ein leckerer Start in den Frühling!

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