Kirschwasser mit Kohle

Für ein richtig gutes Wässerle braucht es beste Zutaten, viel Zeit – und bei Franz Fies in Oberkirch außerdem Kohle!

Rückwärts schauen und nach vorne gehen? Das funktioniert im Schwarzwald bestens. Wir beten ja nicht die Asche an, sondern reichen die Glut weiter. Bei der Feingeistbrennerei Fies kann man das fast wörtlich nehmen, denn für den Chronum Köhler Kirsch braucht es traditionell hergestellte Buchenholzkohle. „Die Idee dazu hatte unser Geschäftsführer Joachim Neymeyer“, erzählt Anne-Katrin Hormann, übrigens eine geborene Fies, und im Familienbetrieb auch für das Marketing zuständig. Neymeyer kommt aus dem Markgräflerland, kennt das Köhlern von klein auf und deshalb auch die Wiedener Holzkohle.“ Aus Aufzeichnungen wussten wir, dass Kohlefiltration vor der Erfindung anderer Filtermedien im Schwarzwald angewandt wurde.“  

Destillateur Marco Steidle gab der Sache dann den entscheidenden Dreh. „Der Einsatz von Buchenholzkohle unterstreicht die Frucht im Obstbrand noch mal besonders, es ist der Feinschliff“, sagt der Experte. „Wir haben zwei besondere Schwarzwälder Handwerkskünste zusammen wirken lassen“, ergänzt Anne-Katrin die ganze Idee. Und das nicht nur bei Köhler Kirsch, sondern bei der gesamten Chronum-Serie, in der das Schwarzwälder Handwerk als Ideengeber herhält. So ist selbst die edle Flasche eine Hommage an die regionale Glasbläserzunft. „Wir wollen auf Traditionen aufmerksam machen und sie vor dem Vergessenwerden bewahren“, fasst Anne-Katrin zusammen. Der Schwarzwald ist eben immer irgendwie schon eine Idee weiter …

Das kleine Köhler-Kirsch-Wiki

Beim Filtern über Buchenholzkohle sorgen die Struktur und die offenporige Oberfläche dafür, dass kleinste Trübteile und überschüssige Geschmacksnoten gebunden werden. Das Kirschwasser diffundiert langsam durch die Kohle, der Brand wird so hocharomatisch und weich. Die Kohle für den Filter ist gröber als die für den Grill. Wären die Stücke zu fein, würde das Kohlearoma dominieren.

#heimat Schwarzwald Ausgabe 33 (4/2022)

Wir feiern den #heimat-Sommer – und entdecken die Karibik vor unserer Haustür. Wo genau? Das müsst Ihr unbedingt in unserer neuen Ausgabe nachlesen! Dass wir noch mehr für die heißen Tage für Euch haben, keine Frage! Heiße Burger zum Beispiel aus Karlsruhe. Oder heiße Reifen bei unserem kleinen Enduro-Abenteuer. Und unsere Füße haben wir uns auch noch ganz heiß gelaufen, darauf ein kühles Bier aus Ottersweier – von Männern, die sich was brauen. Ihr seht schon: Mehr #heimat-Sommer geht kaum. Also lasst ihn uns genießen!

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