Die besten alemannischen Begriffe für die Anatomie

Diesmal bei unserer Mundartreihe im Angebot: Fruchtiges, Tierisches – und Wohlgeformtes

Vom Kopf bis zum Fuß kennt die alemannische Anatomie für jedes Körperteil ihre ganz eigenen Fachausdrücke. Wir haben Euch nach Euren liebsten Bezeichnungen gefragt – und hier kommen unsere Favoriten! 

Wir fangen mal fruchtig an: Wenn der Alemanne vom Äpfel oder de Birn spricht, dann ist es gut möglich, dass damit statt Obst der Kopf gemeint ist. „Schalt mol dinni Birn i!“ bedeutet etwa, dass man seinen Kopf dann auch mal bemühen sollte. 

Für die Ohren dagegen hat sich ein Begriff aus der Tierwelt eingebürgert. Wenn sich etwa jemand einer Anweisung widersetzt oder sonstwie unangemessen verhält, kann er schon mal zu hören bekommen: „Ich hau dir glich eins uff dinni Leffl!“ 

Weiter mittig, beim Geruchsorgan, ist der Begriff Rotz- oder Riechkolbe weit verbreitet. Wenn es sich um eine besonders auffällige Nase handelt, die groß und unförmig aus dem Gesicht hervortritt, ist vom Zinke die Rede. 

Wer noch nie gebeten wurde, seine Gosch zu halten, der kann kein echter Alemanne sein! Mancherorts wird der Mund auch als Lapp oder Bebber bezeichnet. Und wer ein besonders großes Mundwerk hat, ist ein Großgosch. 

Ein schöner Rücken kann entzücken – man kann im Alemannischen aber auch „de Buckel runterrutschen“ oder ihn gar „krumm schaffe“. Ob so oder so: ein schönes Wort!

Beim Ranze hingegen handelt es sich nicht nur um etwas, das Kinder mit in die Schule nehmen, sondern auch um einen eher wohlgeformten Bauch. Und wenn der „pfieft“, dann tut er weh …

Mit Fiedle ist meist der Allerwerteste, seltener auch das weibliche Geschlechtsorgan gemeint. Wenn jemand nicht stillsitzen kann, hat er sprichwörtlich Hummle im Fiedle. Und ist er ein Hennefiedle, ist er ein Angsthas’!

Wenn Ihr den Spruch „Griffel weg!“ hört, dann solltet Ihr ganz schnell die Finger von etwas lassen. Der Begriff geht übrigens auf das althochdeutsche Wort für Schreibstift zurück.

Nach einer langen Wanderung im Schwarzwald können einem schon mal die Haxe weh tun. Damit sind hier in der Region Unterschenkel gemeint – sowohl vom Mensch als auch vom Tier. 

Die Fieß schließlich sind für den Alemannen besonders wichtig, denn natürlich steht er mit beiden fest auf dem Boden der Tatsachen. Nur im Fieß Hochlegen ist er nicht so gut – dazu hat er zu viele Hummle im Fiedle …

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