Nix wie raus aus diesem Jahr!

Mal ehrlich: 2020 war doch ein richtiges Sch…jahr! Unser Kolumnist sehnt deshalb zum ersten Mal überhaupt Silvester herbei – inklusive drei Folgen Dinner for One und einer extralangen Silvestergala. Und dann findet er sogar noch einen Grund mehr, sich aufs neue Jahr zu freuen. In diesem Sinne: guten Rutsch!

Text: Stephan Fuhrer

Eigentlich ist es ja nur ein Datum. Das wissen wir doch alle. Und trotzdem steht die Frage jedes Jahr aufs Neue im Raum: „Und was machst du so an Silvester?“ Bisher dachte ich da immer: Vielleicht ja mal ein bisschen kürzer treten …

Es ist ja doch irgendwie immer dasselbe. Erst den Ranzen bis zum Anschlag mit Raclette oder Fondue füllen, dann so viele Verdauerle hinterherschlürfen, bis der Verdauungsapparat ganz die Segel streicht. Dazwischen Blei gießen (und die wichtige Frage klären, ob das jetzt ein Dino, Tante Gerda oder ein Hamster ist), böllern, Sektle schlürfen und am Ende der Nachbarin gut zureden, die halbnackt durch den Garten torkelt und lauthals das Lied von den ungeliebten Schwaben grölt. So war das bisher immer. Und doch: In diesem Jahr freue ich mich genau auf diesen Kram.

Denn mal ehrlich: Das war doch ein Sch…jahr! Selten habe ich mich so sehr darauf gefreut, auf ein neues, ein hoffentlich normaleres 2021 anzustoßen. Eines, in dem man wieder bedenkenfrei mit Freunden und Familie Essen gehen kann, in dem man Geburtstage und Hochzeiten feiert und man liebe Menschen ganz sorglos wieder in den Arm nimmt. Dafür würde ich dieses Mal sogar ohne Murren auch eine extralange Version der Roberto-Blanco-Silvester-Gala in Kauf nehmen und dreimal in Folge Dinner for One gucken.

Man kann ja von Silvester auch halten, was man will: Wenn die letzten Sekunden eines Jahres allmählich runterticken, kommt sie doch, die Sentimentalität. Was hat das alte Jahr gebracht, was nicht und was bringt das neue? Das alte, so viel lässt sich sagen, war ja auch nicht ausnahmslos schlecht. Wir waren im Sommer in Mahlberg statt auf Malle oder in Bahlingen statt auf Bali – aber genau dadurch konnten wir unsere Heimat mal wieder ein bisschen besser kennenlernen. Am Ende bleibt die Gewissheit, dass für das Besänftigen des Fernwehs auch der Titisee den Titicacasee ersetzen kann. Die Anreise von der A5 einmal quer durchs baustellengeplagte Freiburg ist ja nach dem Lockdown vom Zeitaufwand durchaus vergleichbar.

Trotzdem: Nur in die schöne Landschaft zu gucken, ist halt auch irgendwie wie Kaugummikauen ohne Zähne … Und, ach ja! Da wäre ja noch die Sache mit den guten Vorsätzen. Viele von uns hatten in diesem Jahr mehr Zeit für Sport, gesunde Ernährung und so. Dann könnte man diesen Kram auch schon mal von der Liste streichen. Noch ein Grund mehr, sich aufs neue Jahr zu freuen! In diesem Sinne: Guten Rutsch!

#heimat Schwarzwald Ausgabe 23 (6/2020)

Feuer unter der Brennblase, wandern im Winter Wonderland und ein laaaaanges Wochenende am Feldberg: So lieben wir die kalten Tage!

#heimat, der Genussbotschafter für den Schwarzwald 

In der Zeitschrift #heimat geht es um Genuss in der Region, um (kulinarische) Traditionen und gute Adressen, um Manufakturen und Menschen. Idee und Konzept für #heimat stammen von Chefredakteur Ulf Tietge und seinem Team. Das Magazin wurde 2016 mit dem Ortenauer Marketingpreis ausgezeichnet und ist inzwischen bundesweit erhältlich.

 

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